erbaut: 1928
Architekten: Josef Bachmann, Alexander Lürken
Die Firma wurde als Schirm-Produktionsstätte bereits 1882 von Emil Brauer gegründet und produzierte für mehrere Jahrzehnte in Hintergebäuden in der Adalbertstraße nahe der Aachener Innenstadt. Die erfolgreiche Entwicklung legte den Söhnen des Firmengründers die Entscheidung zur Expansion nahe. Auf der Suche nach einem Baugelände für ein großes Fabrikgebäude fiel der Blick auf die leerstehenden Hallen der ehemaligen
Dampfkesselfabrik Jacques Piedbœuf GmbH, deren Produktion infolge einer Fusion nach Düsseldorf verlagert worden war.
Der Neubau auf dem sanierten Gelände wurde von den Architekten als Stahlbeton-Skelettbau entworfen. Der mit zwei bzw. drei gelb verklinkerten Geschossen über rotem Sockelmauerwerk aufragende, in der Horizontale durch schmale Brüstungsbänder betonte Bau mit abgerundeter Ecke beherrscht die Straßenkreuzung Jülicher Straße / Lombardenstraße.
Die Schirmfabrik Brauer galt als weltweit größte Schirmfabrik. In den 1930er Jahren fertigten rund 1.000 Arbeiterinnen und Arbeiter hier täglich etwa 10.000 bis 12.000 Schirme. Mit dem Abschluss der Produktionsverlagerung ins Ausland wurde der Aachener Betrieb 1988 geschlossen. Die Gebäude wurden an die Stadt verkauft, die nach einem Umbau hier das
Ludwig-Forum für Internationale Kunst unterbrachte.
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