erbaut: 1889-90
Das Unternehmen ging aus einem Betrieb hervor, der von Emil Hilden und Theodor Reuver 1881 in Aachen gegründet wurde. Als die zunächst in der Innenstadt gelegenen Räumlichkeiten zu klein wurden, erwarb die Firma 1889 das Gelände vor den Toren der Stadt und ließ hier den heute noch vorhandenen Neubau errichten. Bereits am Ende des Jahres konnte die Produktion mit 6 Selfaktoren und 10 Mulejennies aufgenommen werden. Zugleich wurde die Firma
Hilden & Reuver in eine Aktiengesellschaft mit 1 Mio. Mark Grundkapital umgewandelt und firmierte nun unter
Aktien-Spinnerei Aachen. Das heute in der Straßenfront gelegene zweigeschossige, achtachsige Hauptgebäude wurde in Backsteinbauweise mit neuromanischen Schmuckformen errichtet. Die zweiachsige Tordurchfahrt in der Mitte ermöglicht den Zugang zum Hintergelände mit zwei im rechten Winkel an das Hauptgebäude sich anschließenden langgestreckten Flügeln.
Die Firma nahm zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Ergänzung der bisherigen ausschließlichen Streichgarn-Herstellung auch die Produktion von Trikotage-Garnen auf. Mit dem Erwerb der in den 1870er Jahren gegründeten Stolberger Firma
Philipps & Mathée entstand ein Teilbetrieb in deren Fabrikanlagen in Hamm-Mühle. Teile der Produktion wurden jetzt aus Aachen nach Stolberg verlagert. Hier waren auch eine Wollwäscherei und Färberei vorhanden.
1928 wurde das gesamte Unternehmen von Kommerzienrat Emil Adolff aus Backnang erworben, der den Betrieb bis zu seinem Tod im Jahre 1935 leitete. In dieser Zeit übernahmen die Werke in Aachen und Stolberg die Versorgung eines großen Teils der gesamten süddeutschen Trikotagen-Industrie mit Garnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die vollständige Verlagerung des Betriebs von der Aachener Viktoriastraße nach Hamm-Mühle. Die ehemaligen Spinnerei-Hallen werden seitdem vorwiegend als Lagerräume genutzt.
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