erbaut: 1924
Architekt: Müller-Henneberg (Neustadt/Haardt) / Sandner (Fraknfurt)
Die Ursprünge des Unternehmens gehen bis zum Jahr 1875 zurück, als im pfälzischen Neustadt an der Haardt (heute: Neustadt an der Weinstraße) das Bauunternehmen
Freytag & Heidschuch oHG gegründet wurde. Das Unternehmen spezialisierte sich von Anfang an auf das Sondergebiet der Zement- und Betonbauarbeiten, unter denen damals der Stampfbetonbau das fortschrittlichste Verfahren darstellte.
Eine herausragende Bedeutung für die Firma hatte der Erwerb der Patent-Ausführungsrechte für das sogenannte Moniersystem. Der französische Gärtnereibesitzer Joseph Monier hatte bei seinen Versuchen, Gefäße für Gärtnereizwecke aus Beton mit eingelegtem Eisengeflecht herzustellen, die Grundlagen des Eisenbeton-Baus entwickelt und sich diese Erfindung in zwei Patenten von 1867 und 1868 schützen lassen. Mit dem Erwerb der Patentrechte gehörte
Freytag & Heidschuch zu den drei bis vier Bauunternehmen in Deutschland, die vor dem Ersten Weltkrieg in Deutschland die Anwendung, vor allem aber auch die technisch-wissenschaftliche Erforschung des Eisenbetonbaus vorantrieben.
Nach vorübergehender Zugehörigkeit Firma
Freytag & Heidschuch zu der 1889 gegründeten
Aktiengesellschaft für Monierbau, vorm. G.A. Wayss & Co. infolge einer Übernahme im Jahre 1890 konnte Conrad Freytag unter Beteiligung des Frankfurter Ingenieurs und Unternehmers Gustav Adolf Wayss die Selbständigkeit seines Unternehmens wiedergewinnen. Die neue Firma
Wayss & Freytag bestand zunächst als oHG und wurde 1900 unter Beteiligung der
Pfälzischen Bank in eine Aktiengesellschat (Grundkapital: 1,2 Mio. Mark) umgewandelt. Im Februar 1923 beschloss die Generalversammlung des bis dahin weiterhin in Neustadt ansässigen Unternehmens wegen der mit der Besetzung der Pfalz verbundenen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit, den Firmensitz nach Frankfurt am Main zu verlegen.
Nach dem Entwurf des früheren Mitarbeiters und Architekten Müller-Henneberg wurde 1924 am Schaumainkai das neue Verwaltungsgebäude der Firma errichtet, das sich durch sachliche, am Neoklassizismus orientierte Fassedengestaltung auszeichnete (Foto 4). Von dem ursprünglichen Gebäude sind heute nur noch die Fassadengestaltung des Erdgeschosses sowie der Eingangsbereich erhalten (Fotos 1 bis 3).
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