erbaut: 1912
Entwurf: Georg Richter
Die
Vereinigten Margarine-Werke entstanden durch die Fusion der beiden Margarine-Produzenten
Salb & Wohl sowie
Heinrich Lang & Söhne. Im Nordosten von Nürnberg, in unmittelbarer Nähe des Nordostbahnhofs, wurde 1912 nach Entwürfen von Georg Richter ein außergewöhnliches, einem Barockschloss ähnelndes Betriebsgebäude errichtet. Der als Vierflügelanlage mit Turm in neubarocken Formen gestaltete Gebäudekomplex wurde zu einem Wahrzeichen des Nürnberger Stadtteils Herrnhütte. Weithin bekannt wurden die
Vereinigten Margarine-Werke durch ihre Hausmarke »Resi«, deren Schriftzug heute noch am Turm erkennbar ist, sowie durch die als Werbebeigabe verteilten, populären Hefte aus der Serie der
»Hausbücherei der frischen Resi«. Auf Druck der NS-Behörden mussten die jüdischen Teilhaber des Unternehmens 1939 der Abgabe ihrer Anteile an die verbleibenden Gesellschafter, die
Nürnberger Nährmittelwerke und die
Theodor Wolf GmbH, zustimmen und so der »Arisierung« des Unternehmens zusehen. Als zu Beginn der 1970er Jahre eine Konzentrationswelle in der deutschen Margarine-Industrie einsetzte (-> siehe Link unten), stand 1973 die Fusion der
Vereinigten Margarine-Werke mit dem erst 1971 - ebenfalls durch Fusion - entstandenen Unternehmen
Homann & Loh zur Debatte. Nach dem Scheitern der Pläne wurde die Produktion in Nürnberg 1974 eingestellt. Heute werden die Gebäude von verschiedenen mittelständischen Unternehmen und Akademien als Büros genutzt. In weiteren Gebäudeteilen haben sich außerdem verschiedene Diskotheken und Lokale angesiedelt, so dass das Areal auch als nächtliches Vergnügungszentrum dient.
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