erbaut: 1913-14
Architekt: Joseph Havertz
Bereits in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts war auf einem Grundstück von Gustav Talbot in der Nähe des heutigen Blücherplatzes eine Spinnerei errichtet worden, um die damals schlechte Auftragslage in der Talbot'schen Waggonfabrik aufzufangen. Das Gebäude, ein langgestreckter, rechteckiger fünfgeschossiger und 12-achsiger Backsteinbau mit zwei angesetzten Treppenhäusern und einem integrierten quadratischen Kamin, war in den 1870er Jahren an weitere Unternehmen vermietet, wie an die
Tuchfabrik Friedrich Niederheitmann oder die
Spinnerei August Emundts. Nachdem die Fabrikanlage zu Beginn des 20. Jahrhunderts von der
Metallwaren-Gesellschaft mbH (Metwar), einem Unternehmen der Nadelindustrie, übernommen worden war, kamen kurz vor dem Ersten Weltkrieg die Planungen für eine Erweiterung zur Ausführung. Unter der Leitung des Architekten Joseph Havertz wurde der viergeschossige 17-achsige Putzbau (Foto 1) mit flankierenden fünfgeschossigen, dreiachsigen und von Mansarddächern überdeckten Seitenrisaliten (Foto 2) errichtet. Die hinter diesem Gebäude gelegenen Backsteinbauten aus dem 19. Jahrhundert, einschließlich eines Kamins über quadratischem Grundriss, sind von öffentlichen Straßen aus heute nicht mehr sichtbar. (Foto aus den 1990er Jahren -> siehe unten bei »weiter«)
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zunächst von der amerikanischen Firma
Torrington genutzt, danach von der Firma
Junghans-Wolle. Ende der 1970er Jahre stand das Gebäude leer. Ein drohender Abriss konnte durch den Eintrag in die Denkmalliste und die Umnutzung in ein Wohngebäude verhindert werden.
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