erbaut: 1926-28
Architekt: Martin Elsaesser
Ausführung: Dyckerhoff & Widmann KG Die denkmalgeschützte, 220 m lange, 50 m breite und 17 bis 23 m hohe Halle, gelegen im Frankfurter Ostend, beherbergte bis 2004 den »Großmarkt für Obst und Gemüse«. Die Halle, von Martin Elsaesser im Stil des Neuen Bauens gestaltet, galt bei ihrer Einweihung Ende der 1920er Jahre als der größte Stahlbetonbau der Welt. 15 tonnenförmige Gewölbe von jeweils 14,10 mal 36,90 m überspannen die Halle pfeilerlos und ermöglichten so eine Hallenfläche von 11.000 qm. Giebelseitig wird die Halle an beiden Seiten von zwei jeweils 15 m breiten Kopfbauten abgeschlossen, in denen Büros und Kühlräume untergebracht waren.
Die Ausführung der Halle war eine Pionierleistung. Die 1924 erstmals für einen Kuppelbau der Jenaer
Glaswerke Schott & Gen. Schalenbauweise wurde nun bei einem Großbau angewendet. Zur Vorbereitung wurden eingehende Versuche über das statische Verhalten und die Knicksicherheit durchgeführt, um die theoretischen Kenntnisse zu untermauern. Die Baupolizei verlangte sogar die Ausführung eines Modells in einem Drittel der wirklichen Größe, an dem Belastungsversuche durchgeführt wurden.
Im Jahre 2006 fiel der Entschluss, die Markthalle in den Neubau der Europäischen Zentralbank einzubeziehen. Die seitdem anhaltende kontroverse Diskussion dreht sich auch um die Befürchtung, dass die einst stadtbildprägende Monumentalität des Bauwerks, das nicht nur Vorbild für die Markthallen in Leipzig, Basel und Budapest war, sondern auch zu den Avantgarde-Projekten des Neuen Bauens zu rechnen ist, verloren gehen könnte.
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