erbaut: 1853 / Umbau 1881 / Ausbau 1896-97
Entwurf: Sigmund Loschen
Das 1827 als bremische Enklave an der Mündung der Geeste in die Weser neu gegründete Bremerhaven - auf Grund und Boden, den Bremen zuvor vom Königreich Hannover erworben hatte - verfügte über keine eigenen Frischwasserquellen. Alle vom Bremer Senat angestellten Probebohrungen waren ergebnislos geblieben. Die neue Ansiedlung war daher auf „Wasserimporte″ aus dem Umland angewiesen. Mehrere Unternehmer der benachbarten Gemeinde Lehe schlugen aus der Situation Kapital. Die 1838 durch das Unternehmen des Baumeisters Johann Hinrich Eits begonnenen Wasserlieferungen waren vom technischen Standard recht unzulänglich, so dass sich zu Beginn der 1850er Jahre ein Konkurrenzunternehmen einschaltete. Das Leher Unternehmen
Schwoon, Köper & Co. errichtete 1853 ein Wasserwerk mit einem weiten Kesselbrunnen, einer Dampfpumpenanlage und einem Wasserturm mit einem gemauerten Behälter von 600 cbm Fassungsvermögen.
Der Wasserturm wurde zwar mehrfach umgebaut, blieb jedoch in seiner ursprünglichen Konzeption bis heute erhalten. Der Turm beruht auf einem quadratischen Baukörper aus rotem Backsteinmauerwerk. An diesen sind vier zweigeschossige, spitzdachige Anbauten mit Wohn- und Lagerräumen angebaut. Oberhalb der Dachansätze verjüngt sich das Mauerwerk und geht in den achteckigen Turmschaft über. Ursprünglich befand sich der gemauerte Behälter direkt über der Verjüngungszone. 1881 wurde dieser durch einen eisernen, 500 cbm fassenden Behälter ersetzt. Bei einem erneuten Umbau in den Jahren 1896/97 wurde der Turm um rund 9 m erhöht und es wurde ein 7,2 m hoher und 600 cbm fassender Flachbodenbehälter aus Stahl eingebaut. Damit erhielt der Wasserturm sein heutiges Aussehen.
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