erbaut: 1908
Ausführung: Stephan & Schneider (Turmschaft) /
Dyckerhoff & Widmann AG (Intze-Behälter)
Der 42 m hohe Wasserturm in Edingen wurde im Gründungsjahr des Wasserversorgungs-Zweckverbandes »Neckargruppe« errichtet, an dem sich neben Edingen und Neckarhausen auch der heutige Heidelberger Stadtteil Wieblingen sowie der Mannheimer Stadtteil Friedrichsfeld beteiligten. Der Wasserturm wurde im November 1970 stillgelegt, danach blieb im Untergeschoss noch eine Druckerhöhungsanlage in Betrieb.
Der Edinger Wasserturm dokumentiert einen Umbruch im Bau von Wasserturmbehältern, ohne dass wesentliche technische Änderungen zu verzeichnen gewesen wären oder sich dies in der architektonischen Gestaltung niedergeschlagen hätte. Wegen der geringeren Unterhaltungskosten bei Wasserbehältern aus Eisenbeton entschloss man sich, auf den in Backsteinmauerwerk ausgeführten Turmschaft einen Intze-Behälter aus Eisenbeton zu setzen, der ansonsten vollkommen den eisernen Behältern der Bauart »Intze« entspricht, wie sie seit 1883 in Benutzung waren.
Die Wasserdichtigkeit des Behälters wurde durch einen 2 cm starken Zementputz auf der Innenseite des Behälters erzielt. Mit einem Fassungsvermögen von 450 m³ bei einem Durchmesser von 9,40 m und einer Höhe von 6 m verfügt der Edinger Wasserturm über einen der größten Betonbehälter in Deutschland. Um den Behälter herum wurde eine Ummantelung, ebenfalls in Eisenbeton, gelegt. Aus einem 1,90 m hohen Zwischenring zwischen Turmschaft und Behälter entspringen zehn Radialträger aus Eisenbeton, die die zehneckige Behälterummantelung aus Eisenbetonsäulen und -riegeln sowie Ausfachungen mit 12 cm starkem Mauerwerk tragen. Eine flach gewölbte Kuppel mit Aufsatz einer Belüftungslaterne schließt den Wasserturm nach oben ab.
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