erbaut: 1847-48
Im Zuge des 1844 begonnenen Ausbaus der Lahn als Wasserstraße entstanden bis 1859 eine Reihe von Schleusenanlagen am Unterlauf der Lahn. Es handelt sich um weitgehend baugleiche Kammerschleusen mit massiven Wänden aus behauenen Werksteinen und jeweils einer Länge von 34 m und einer Breite von rund 5,30 m. Die Schleusen waren zunächst mit hölzernen Stemmtoren ausgestattet, die später durch Stahltore ersetzt wurden. Um das Lichtraumprofil nicht zu beeinträchtigen, sind die Tore bei Öffnung in entsprechend gestalteten Mauernischen gelagert. Das Öffnen und Schließen der Tore erfolgte mechanisch per Handantrieb. Zu jeder Schleuse gehörte auch ein Stromwärterhaus, in der Regel im Erdgeschoss massiv und im Obergeschoss in Fachwerk ausgeführt.
Die vielfachen Überlegungen im Deutschen Reich seit 1870, die Schleusenanlagen zu modernisieren, um die Schifffahrtswege attraktiver zu gestalten, wurden an der Lahn nicht konsequent realisiert, so dass einige der Schleusen hier in ihrer Grundsubstanz bedeutende Wasserbaudenkmäler aus der Mitte des 19. Jahrhunderts darstellen und zudem ein Zeugnis von der Handels- und Verkehrspolitik des Großherzogtums Nassau ablegen.
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