erbaut: 1955-57
Das Wasserkraftwerk Lahnstein wurde als letztes der sechs von der
Main-Kraftwerke AG betriebenen Kraftwerke an der Lahn errichtet. Gleichzeitig wurde von der Wasserstraßenverwaltung die mit einem Schützenwehr versehene Staustufe Niederlahnstein erbaut, so dass beide Bauten eine Einheit bilden. Die Gefällhöhe des Kraftwerks wird stark durch den Rückstau des Rheins beeinflusst und beträgt unter optimalen Bedingungen etwa 5,80 m.
Das Kraftwerk verfügt über eine Kaplan-Turbine, die direkt mit einem 1.800 kVA- (1.435 kW-)Drehstrom-Generator gekuppelt ist. Die erzeugte Energie wird mit einer Netzspannung von 10 kV über die in der Nähe gelegene Schaltstation »Emser Landstraße« (-> siehe bei »weiter«) ins Mittelspannungsnetz eingespeist. Seit 2001 ist die
Süwag Energie AG als Nachfolgerin der
MKW die Betreiberin des Kraftwerks.
Bereits bei der Inbetriebnahme stellte das Kraftwerk eine Besonderheit dar. Es wurde von dem rund 3 km stromaufwärts gelegenen Kraftwerk Friedrichssegen (siehe bei -> »weiter«) aus ferngesteuert, wobei die Ströme für Messwerterfassung und Steuerimpulse über Schwachstromleitungen zwischen Friedrichssegen und Lahnstein übertragen wurden. Das Kraftwerk dürfte damit zu den ersten ferngesteuerten, ohne ständiges Personal betriebenen Kraftwerksanlagen in der Bundesrepublik gezählt haben.
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